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Peking, Abreise nach Hamburg
Peking, vor dem 60. Nationalfeiertag
Es war leider eine etwas unruhige Nacht. Es mochte wohl an der Peking-Ente oder dem anderen Essen gelegen haben. Irgendwo mußte Glutamat im Essen gewesen sein. Ich konnte kaum schlafen, aber es war ja auch unsere letzte gemeinsame Nacht in Peking.
Der Wecker ging um 8:00 Uhr. Wir waren früher aufgestanden und hatten es uns noch etwas gemütlich gemacht. Das kann man verstehen wie man will. Noch etwas Frühstücken gewesen, das letzte Ei in Peking.
Das Kofferpacken ging relativ schnell, da wir sie für 2 Nächte nicht aus gepackt hatten. Wir machten noch einige Fotos und sind dann zum Ausschecken an die Rezption gegangen. Chunmei hatte in der Zwischenzeit schon ein Taxi besorgt und ab ging es zum Flughafen. Was wir nicht wussten: Am 1. Oktober hätte es ein Problem gegeben. Denn abends wären die Straßen für den 60. Nationalfeiertag dicht gemacht worden. Unser Hotel lag im Einzugsbereich der Parade. Die Taxifahrt war wie immer ein Abenteuer für sich. Mit vielen Ängsten ging es kreuz und quer durch den Straßenverkehr. Immer Autos, die waghalsig von links oder rechts kamen, Fußgänger, Radfahrer und alles was Räder oder Beine hatte. Wenn ich an das Buch von Louis Fisher-Ruger denke, hat sich nicht viel, was den Verkehr angeht, geändert. Auch Nachts ist der Verkehr gefährlich. Viele fahren ohne Licht, aber das interessiert hier keinen, auch die Polizei, die an jeder Ecke steht, kümmert das nicht.
Ein langer Abschied, von Peking, nach Hamburg und Wuhan
Am Flughafen angekommen, hatten wir uns gleich eingecheckt. Ich nach Hamburg und Chunmei nach Wuhan. Wir hatten noch etwas Zeit, so dass wir noch etwas gegessen und getrunken hatten. Schließlich mussten wir uns verabschieden. Das war doch etwas komisch. Mit leichten Tränen in den Augen, ein letzter Kuß und dann Ade. Ich meinte, ich hätte noch Zeit bis zum Einchecken. Da hatte ich mich aber sehr getäuscht. Die Imigrationsschalter waren alle gut besucht, so dass es doch eine ganze Weile gedauert
hatte, bis ich beim Abflug-Gate angekommen war.
Es ist eigentlich nicht meine Art. Aber diesmal war ich der Letzte, der an Bord ging. Und nun saß ich im Flieger und war auf dem Weg nach Kopenhagen/Hamburg.
Leider war die Sicht wie immer sehr schlecht. Alles diesig und trüb, aber was man erkennen konnte war doch sehr interessant. Wir befanden uns in der Nähe von Ulan Bator, einer Art Wüste, wenn man es vom Flugzeug aus betrachtet. Ein großes Meer mit vielen kleinen Inseln und kleinen Anhebungen, die den Eindruck erweckten, es seien Wellen, die ans Ufer schlagen. Ich hörte gerade Michael Jacksson. Im Rausch meiner Gefühle kam ich ins Träumen und dachte an die schöne Zeit, die viel zu schnell vorbei ging. Eigentlich hätte Chunmei an meiner Seite sitzen sollen, aber es war uns nicht vergönnt.
Ein kleines Erlebnis am Rande: wir hatten heute morgen noch einmal unsere Flugdaten verglichen, und ihr fiel auf, dass sie 2 Stunden Flugzeit hatte. Chunmei landet um 17:50 Uhr in Wuhan und ich um 18:40 Uhr in Kopenhagen. Das konnte sie überhaupt nicht verstehen, nur eine Stunde länger? Ich musste ihr dann erklären, dass es durch die Zeitverschiebung kommt. Das kannte sie ncht, da es in China nur eine Zeitzone gibt, ob-wohl das Land 5 Zeitzonen überspannt.
Um noch einmal auf Peking zurück zu kommen; es glich einem Blumenmeer. Ob das nun unbedingt etwas mit dem Nationalfeiertag zu tun hatte oder nicht. Blumen über Blumen an allen Straßen. Dies fiel mir bereits schon im Mai auf. Alles in rot und gelb, den National-farben. Alles war gepflegt und harmonisch angeordnet. Man sollte deutsche Garten-gestalter allesamt nach Peking schicken, um denen zu zeigen wie man so etwas macht. Aber nein, wir haben dafür ja unsere Japanischen und Chinesischen Gärten, die wir dann bewundern dürfen. Ich glaube auch nicht, dass Gartenanlagen dieser Art sich lange halten würden. Nach 3 Wochen wären sie vertrocknet oder verwüstet. Was ich noch erwähnen wollte. Die vielen Blumen locken allerlei Getier, und was ich anfänglich für eine Hummel oder ähnliches hielt entpuppte sich dann in Wirklichkeit als ein Kolibrie. Dass die so klein sind, hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Ich hatte zwar in Honduras welche gesehen, war aber der Meinung, dass die nicht so klein waren. Offentsichtlich gibt es bei den Kolibries auch Unterschiede was die Größe angeht.
Chunmei wollte jetzt erst einmal zu ihrer Mutter fahren, um sich zu beruhigen. Es war für sie auch nicht einfach. Immer die Hoffnung und dann doch kein Visum. Das zehrt an den Nerven. Sie hatte jetzt öfter den Gedanken alles hin zuwerfen. Ich aber sagte, dass ich nicht aufgeben werde.
Wie gesagt: sie hatten mich schon aufgerufen, denn ich war der letzte Passagier, der
noch fehlte. Habe mich dann zu meinem Sitzplatz durchgeschlagen, alles verstaut und
tief Luft geholt. Neben mir saß ein Fluggast aus Norwegen, der mit seiner Familie eine Gruppenreise gemacht hatte und jetzt dabei war, seinen Reisebekannschaften stolz
seine Bilder auf dem Display seiner Digitalkamera zu zeigen.
Bei mir gab es wieder die 2 Bloody Mary
zur Einstimmung des Fluges. Ich genoß die schöne Musik und den scheinbar immer bleibenden Tag. wir flogen ja mit der Sonne und landeten um 18:40 Uhr deutsche Zeit in Kopenhagen, um dann um 20:55 nach Hamburg weiter zu fliegen. Der Flug mit der SAS-Airline war ruhig und angenehm. Das Essen war OK, und wenn man keine großen Sonderwünsche hatte waren die Getränke frei. Auch die Abfertigung, Zoll und Passkontrolle verliefen reibungslos.
Kein Hot Dog in Kopenhagen
In Kopenhagen angekommen, habe ich mir erst einmal eine Bratwurst gegönnt. Die war aber, wie mein erstes Hot Dog auf meiner ersten Reise im Mai, auch nicht besser. Nicht ganz ungeniessbar, aber mit Senf und viel Kauerei habe ich sie mir dann runter gewürgt. Hot Dog und Bratwurst sind aus meiner Sicht nicht empfehlenswert. Nach meinem Gewürge und einer kalten Cola habe ich dann wieder meinen Freund Peter über das Handy angerufen, um Bericht zu erstatten: Er war doch immer wieder neugierig, Neuigkeiten aus China zu hören. Und so verging die Zeit wie im Fluge. 20:30 Boarding
und pünklich um 21:50 Landung in Hamburg. Astrid stand am Ausgang, um mich in Empfang zu nehmen. Es sollte ein langer Abend werden, das Abenteuer China zu erzählen.
Das Horoskop hatte zwar bei meiner ersten Reise gestimmt, Was aber nicht daraus hervorging war, dass Chunmei kein Besucher-Visum bekommen würde. So wurde es hinfällig und die Suche ging weiter. Auf ein neues Abenteuer.
© bild und text u.völker |
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